CADOLZBURG

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BauherrBayerische Verwaltung der Staatl. Schlösser, Gärten und Seen, Schätzl, München
ArchitektArchitekten BDA Claus + Forster, München
Fertigstellung2010

Es wurde die Lichtplanung durchgeführt.


Die aus dem 13. Jahrhundert stammende Burg Cadolzburg gilt als mächtigste, aus dem Mittelalter stammende, Burganlage Bayerns. Ab dem Jahr 1260 residierten hier die fränkischen Hohenzollern und regierten die Mark Brandenburg von Franken aus.

Beim verheerenden Brand 1945 wurden weite Teile zerstört.

Die Lichtplanung versuchte mit den baulichen Gegebenheiten umzugehen und ein Zeitdokument und Erlebnismuseum zu entwickeln.

Die rudimentäre Instandsetzung der 50er Jahre zeigt tiefe Eingriffe in der ursprünglichen Raumabfolge. Sichtbare Betonrippendecken veränderten die historische Anmut.

Übergeordnetes System

Der in allen Räumen umlaufende Bodenkanal, der die neuen Böden förmlich vor der historischen Raumhülle schwimmen lässt, beherbergt neben Versorgungsleitungen und Steckdosen in regelmäßigen Abständen Steckmöglichkeiten für ein speziell entwickelte Leuchtensysteme, Leuchten für Verkehrswege und Lichtstelen für historische Räume.

Auf dieser Basis entwickelt sich das Lichtkonzept.

Verkehrsflächen

Die Burg gliedert sich in das entkernte Gebäude Burghof 3 als Empfangs- und Kassengebäude und die historische Kernburg.

Alle wesentlichen Verkehrsflächen sind mit dem stetig wiederkehrenden Element der quadratischen Leuchten bodennah beleuchtet, so im Außenraum, an den historischen Treppen und den neuen Treppen in Stahl oder Stahlwangen.

Saal der Eichensäule und der Erkersaal als Sonderräume

Die außergewöhnlichen Räume werden für Veranstaltungsorte genutzt.

Auch hier finden sich im Bodenkanal installierte Stelenleuchten wieder.

Im Saal der Eichensäule dominiert die hohe Holzdecke mit der Eichensäule. Decke und Säule sind nicht historisch und wurden nach alter Vorlage in den 90er Jahren nachgebaut.

In die Decken eingelassene Leuchten, erzeugen als Ergänzung zu den Stelenleuchten, um die Säule einen Lichtsee.

Im angrenzenden Erkersaal irritiert das fehlende Gewölbe zwischen der Rippenstruktur. Dies ist, wie bereits angedeutet, dem zerstörerischen Brand ´45 zuzuschreiben. Die Rippen wurden in den 80er Jahren aufwendig wieder aufgebaut, jedoch hat man sich wesentlich vom historischen Vorbild entfernt.

Eine schwarze Akustikdecke mit kleinen Lichtaustritten von 8 mm sorgt für ein sehr ruhiges Deckenbild.

Entsprechende Bodenstrahler mit einer höheren Farbtemperatur beleuchten die Pfeiler. Was für Kenner ein Deut zur nicht historischen Rekonstruktion sein soll, ist für Besucher eine eigene Inszenierung zu einem besonderen Raumerleben. Sämtliche Szenen zu den Veranstaltungen werden über ein DALI-Touch-Panel abgerufen, einschließlich Leinwand, Beamer und Deckenlift.

Räume mit nichthistorischen Decken

Im 3. OG befinden sich Ausstellungsräume mit Betonrippendecken. Aufgesetzte Stromschienen sind puristisch auf die rohe Decke montiert.

DALI – LED Stromschienenstrahler 3.000 K in unterschiedlichen Wattagen und Lichtverteilungen versorgen so die Funktionen und die Exponate entsprechend der Notwendigkeit und Inszenierung.

Historische Räume mit Museumseinbauten

Um den vielschichtigen Aufgaben mit hoher Flexibilität gerecht zu werden, wurden DALI-Stelenleuchten mit unterschiedlichen Schaftshöhen und 4 Lichtköpfen mit austauschbarem Lichteinsatz entwickelt.

Lichtsteuerung

Sämtliche Leuchten sind in ein Lichtsteuerungssystem eingebunden, sei es direkt auf DALI-Ebene über Touchpanel im Erkersaal und Saal der Eichensäule, oder im Gebäudemanagementsystem über KNX als übergeordnetes System.

Eine Lichtlösung für ein spannendes Museumserlebnis.